
Wastel
Wastel, ein ehemals im Springsport international startendes bayrisches Warmblut mit einem Charakter wie Caesar: "Ich kam, sag und siegte."
Kennengelernt haben wir uns, als wir beide 17 waren. Obwohl Wastel ein aufwendiges Pferd war, war unsere gemeinsame Zeit unbeschwert. Nachdem er auf der Weide die Elle durchgetreten bekam, und ich seiner Energie, aber auch seinen neuen Sorgen nicht mehr gerecht werden konnte, wurde es schwieriger für uns. Der Bruch der Elle bedeutete ein Jahr Boxenruhe mit der „Enddiagnose Koppelpferd“. Jedoch war dies mit Wastels Geist nicht zu vereinbaren. Es gab schließlich einen Hintergrund, weshalb es zum Bruch kam.
Eine andere herangehensweise im Zusammensein mit dem Pferd wurde nötig. Die Möglichkeit der exakten Kommunikation, wie ich sie bei einer großartigen Lehrmeisterin entdecken durfte, hatte mich beeindruckt.
Für Wastel und mich Begann von dort an ein neuer Weg. Wir konnten zurück zu einem gemeinsamen Tanz, wenngleich mit den veränderten körperlichen Fähigkeiten.
Dennoch blieb Wastel immer speziell im Geiste. Wenn er entschied, er müsse dringend davon, konnten wir zwar gemeinsam gehen, aber er tänzelte, piaffierte oder hüpfte in Terre-à-Terre artigen Sprüngen neben mir her. Ganz in dem Sinne „Ich gehe jetzt, wenn du willst, kannst du mitkommen“.
Aufgrund von Wastels Art war mein Reaktionsspektrum gegenüber Pferden teils voreingenommen, sodass ich mit einem Pferd arbeiten wollte, dass sich völlig „pferdig“ verhält. Ich entschied als nach Pferden zu schauen und hatte folgende Kriterien: untrainiert, mit Vollblutanteil, nicht reinrassig, in großer Herde mit möglichst wenig Einfluss vom Menschen aufgewachsen, barhuf. Um erste Eindrücke zu haben, hatte ich den Umkreis zunächst auf wenige hundert Kilometer begrenzt. Mit meinen Kriterien blieben nicht viele Pferde übrig. Der erste Ausflug führte direkt zum Kauf, da der Charakter auf Anhieb überzeugte: Tamino.

Tamino
Tamino, ein Knabstrupper-Vollblutmix, besonders in seiner Fähigkeit zu kommunizieren
Und so kam Tamino in unser Leben. Ein mental und körperlich völlig anderes Pferd als es Wastel. Unseren gemeinsamen Weg ist geprägt durch gemeinsame Erlebnisse, gemeinsame Erfahrungen. Gemeinsames Wachsen, Grenzen verschieben und neues auszusprobieren. Tamino ist nicht das sportlichste Pferd, aber außerordentlich klug. Versteht er seine Aufgabe, hat er eine Motivation, bis hin dazu, dass er sich selbst nach guter Ausführung durch leises wiehern lobt. Er teilt seine Energie sehr gut ein. Eine wichtige Erkenntnis aus dem Zusammensein mit ihm, ist, dass es keine faulen Pferde gibt, nur Pferde die ihre Aufgabe nicht verstanden haben und in der Folge zusätzlich durch Verspannungen bewegungsunfreudig werden.
Wastel & Tamino
Beide sind ausgesprochen freundliche und fröhliche Charaktere. Zu meiner Freude wurden die beiden innige Freunde und ergänzten sich untereinander. Wastel war souverän in der Welt der Menschen, Tamino in der Natur.
Bilder sagen mehr als 1000 Worte – daher folgend einige Eindrücke.














